agi moments

Das erste Mal in einer fremden Sprache träumen, die lokale Tageszeitung lesen können oder in der Not eigenwillige Worterfindungen entwickeln – jeder macht andere Erfahrungen beim Erlernen einer neuen Sprache und erlebt dabei ganz eigene, besondere Momente – Momente mit der Sprache, den Menschen und Orten.

Hier erzählen unsere Schüler/innen und Lehrer/innen ihre Geschichten und berichten von Herausforderungen und lustigen Momenten.

Matthew Wasko

„Beim agi lernt man Menschen kennen”

Deutschschüler und Ingenieur aus Australien

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Beim agi habe ich Paul kennengelernt, er war hier Lehrer. Er wurde ein guter Kumpel von mir und über ihn habe ich Angela getroffen. Und ein paar Jahre später habe ich sie geheiratet. Ich habe also meine Frau über das agi gefunden.

„Auf Deutsch kann ich neue Wörter entwickeln”

Ich erinnere mich, in meinem ersten Jahr bei der Arbeit, also nach vier Jahren Deutsch, habe ich in einem Meeting etwas gesagt und hatte eine Idee im Kopf und ich habe angefangen, ein Wort auszusprechen, und am Ende war es so megalang, aber es hat auch Sinn gemacht und jeder hat's verstanden und das war in der Tat ein neues Wort: Strömungsgeräuschreduzierungsmaßnahmen! Ich habe mich sehr stolz gefühlt. 

„Deutsch ist eine sehr wissenschaftliche Sprache”

Ich sehe die Sprache als gut strukturiert und mit klaren Regeln, also viel mehr als in Englisch. In Englisch gibt es immer Ausnahmen. In der technischen Welt passt es gut zusammen, als Ingenieur Deutsch zu sprechen oder auf Deutsch zu arbeiten. Es ist eine sehr wissenschaftliche Sprache. 

„Die Sprache kann einen Einfluss darauf haben, wie man denkt”

Wenn ich auf Deutsch spreche, dann versuche ich, genauer zu sein. Man muss wissen, was man sagen will, bevor man angefangen hat zu sprechen. Das Verb kommt am Ende. Auf Englisch kann man irgendwas erzählen. Du fängst mit dem Verb an und was danach kommt ... mal gucken. Also ich denke, die Sprache kann einen Einfluss haben, wie man denkt.

Stefanie und Daniela

Ich fühle mich wohl im agi

Deutschlehrerinnen am agi

 

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Steffi: Ich fahre jeden Tag 120 Kilometer, ich könnte auch an meinem Wohnort arbeiten. Aber hier kann ich etwas bewirken. Wo anders sind die Strukturen festgefügt, hier werden von den Kollegen Anregungen angenommen und positiv gesehen. Das ist nicht selbstverständlich.

Daniela: Das trägt schon zur Zufriedenheit bei, wenn man nicht untergebuttert wird oder unter Druck steht oder sich wie eine Nummer fühlt.

 

„Es gibt wunderbare Momente im Unterricht”

Daniela: In A1 haben die Schüler noch wenige Mittel, da wiederholen sie einfach, was man ihnen vorgibt, aber in A2 fangen sie an zu sprechen. Wenn jemand auf ganz einfache Art damit anfängt, das finde ich einen wunderbaren Moment. Aber ich habe auch solche Flashs in B2, wenn sich jemand ein bisschen differenziert äußert, mit noch mal einem Nebensatz. Das finde ich sehr befriedigend. Wenn man sieht, dass angenommen wird, was man versucht zu transportieren. 

Steffi: Schön ist, wenn die Schüler sagen: Weißt du noch, das hast du mir damals in B1 gesagt und das Ganze ist ein halbes Jahr her. Das freut mich. Bei TestDaF gibt es auch eine spezielle Situation. Die Schüler haben vorher nie so lange zusammenhängend spontan gesprochen. Und bei der Prüfung klappt es so wie ein Klavierstück, das man lange geübt hat, und irgendwann läuft es.

 

„Ich bin zwei unterschiedliche Personen”

Daniela: Ich bin Schwäbin. Nein, stimmt überhaupt nicht. Meine Mutter kommt aus Stuttgart, aber ich bin in Pforzheim aufgewachsen. Aber eigentlich habe ich ganz andere Wurzeln. Mein Vater kommt aus Mecklenburg-Vorpommern. Ich habe nur die hohen slawischen Wangenknochen. Vom Dialekt ist nichts geblieben. Am Anfang meiner Unterrichtszeit kam mir das unnatürlich vor, ich kam mir nicht vor wie ich selbst. Mittlerweile ist es die Rolle, in die ich schlüpfe. 

Steffi: Ich habe auch meine Unterrichtssprache. Ich spreche normalerweise sehr schnell, aber im Unterricht schalte ich sofort um. Das heißt, ich mache die Tür auf, geh rein und bin und spreche anders. Ich gleiche mein Sprechtempo an das Niveau der Schüler an.

„Am Anfang war ich unbedarft”

Daniela: Ich hatte Englisch studiert und mich beim agi beworben, weil ich als Englischlehrerin arbeiten wollte. Ich wurde gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, Deutsch zu unterrichten. Ich: „Na klar kann ich das.“ Ich habe mit A1 angefangen und mit den Schülern mitgelernt.  

Steffi: Ich habe Deutsch als Fremdsprache studiert. Aber Theorie und Praxis sind weit auseinander. Ich war wirklich blauäugig. Im fünften Semester habe ich ein einjähriges Praktikum in China gemacht. Die Lehrmethoden sind dort komplett anders als an der Uni. Ich musste alles, was ich gelernt habe, völlig vergessen. Ich musste mit Frontalunterricht umgehen, die Schüler waren schwer zu motivieren. In Deutschland zu arbeiten, mit Leuten, die moderne Lehrmethoden gewohnt waren, war eine Erleichterung.

John Fowler

Eine neue Sprache verändert eine Person

Englischlehrer und Künstler aus England

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Ja, weil sie die ganze Welt in neuen Kleidern wiederentdeckt, in neues Vokabular und neue Wörter gekleidet. Ich denke, die Angewohnheit, eine Sprache viel zu sprechen, wirkt sich auf die ganze Persönlichkeit aus, auf die Art, sich zu präsentieren. Auch Gesten sind ein wichtiger Punkt. Die Intonation, mit der man spricht, und die Gesten, die sie begleiten, gehören zusammen. So wie es verschiedene Arten gibt, wütend zu sein oder zu lachen, scheinen diese ziemlich tief in die Persönlichkeit einzudringen.

„Ich bin wirklich ein sehr traditioneller Lehrer“

Vielleicht habe ich mich zu sehr auf das Lesen von Texten konzentriert, heute wird es nicht mehr so gemacht. Ich habe wahrscheinlich auch zu viel geredet. Aber ich finde, dass für Sprachschüler das Wertvollste im Raum der sprechende Lehrer ist, von dem und nur von dem höre ich die Sprache, die ich erlernen will. So schien es mir, scheint es mir immer noch, dass die Mode verrückt ist, Lehrer vom Reden abzuhalten. Es bedeutet, dass die nützlichste Ressource nicht verwendet wird, die man im Klassenzimmer hat.

„Ein Lehrer muss ein wachsames Auge haben“

Es ist egal, wie seine politische Einstellung oder Lebensphilosophie ist, er muss ein scharfes Auge darauf haben, ob sich bei den Schülern Langeweile entwickelt. Es geht um den Glanz in den Augen, den man aufscheinen lassen will. Das ist das Wichtigste. Es spielt keine Rolle, ob der Lehrer Idealist oder Zyniker ist, ob er nun tragisch oder komisch ist, das ist egal. Das ist zweitrangig.

„Vokabeln sollen in den Köpfen bleiben wie eine dicke Suppe“

Gute Geschichten sind wichtig, weil du Neugier weckst und die Schüler wissen wollen, was als Nächstes passiert. Auf diese Weise wird viel Vokabular hineingeschmuggelt. Ich weiß, dass das Dogma existiert, je interessanter der Inhalt einer Schrift oder einer Rede ist, desto weniger Wert hat sie als Lehrmaterial. Das ist absolut das Gegenteil meiner Erfahrung. Meine Erfahrung war immer, je interessanter etwas ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Schüler vergessen, dass dies eine Lektion ist. Und umso wahrscheinlicher ist es, dass das Vokabular in ihren Köpfen haften bleibt, wie dicke Suppe durch einen Sieb gestrichen.

Lyane-Antonin Mavoungo

„Ich habe viele Aha-Momente”

Englischschüler und Student der Luft- und Raumfahrttechnik

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Dinge, die ich in der Schule schon zehnmal gehört habe, habe ich hier verstanden und mir gemerkt. Und man denkt anders nach, wenn man es anders erklärt bekommt mit Beispielen oder durch Anekdoten. Und dann sagt man: „Ah ja, stimmt, okay, ja, deswegen ist es wahrscheinlich so, jetzt verstehe ich es endlich.“

„Ich vergesse beim Reden, dass ich Englisch spreche”

Mein Englischkurs ist ein Kommunikationskurs. Der Lehrer bringt Texte mit und man diskutiert darüber. Manchmal erzählen wir aber auch nur, was wir die Woche über gemacht haben oder was wir für’s Wochenende planen. Beim Reden vergesse ich beinahe, dass ich eigentlich Englisch spreche. Ich versuche, mich verständlich zu machen für die anderen. Ich sage, was ich denke. 

„Mein Lehrer ist sehr engagiert”

Mein Lehrer, der mich sehr lange begleitet hat, war immer sehr engagiert bei der Arbeit. Ich habe ihn kennengelernt, er hat auch eine Familie und arbeitet hier auch unter der Woche und ist trotzdem immer samstagmorgens gekommen und hat mich und die anderen unterrichtet, immer mit sehr viel Engagement. Oft haben wir die Zeit überzogen. Das fand ich cool, weil er nie eine Diskussion unterbrochen hat, obwohl er am Samstag wahrscheinlich viel zu tun hat. Und das jede Woche aufs Neue, das hat mich schon berührt, sein Engagement.

„Jeden Samstag lerne ich etwas”

Was mich motiviert, jede Woche herzukommen, ist der Kurs selber und die Tatsache, dass ich weiß, hier wird diskutiert auf Englisch. Und das ist eigentlich die beste Zeit, die ich investieren kann, um Englisch zu sprechen, sonst ergeben sich die Gelegenheiten selten. Aber hier weiß ich, jeden Samstagmorgen, da lerne ich etwas.

Weiqi Liang

„Mit Deutsch bin ich ein anderer Mensch”

Deutschschülerin und Musikstudentin aus China

 

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Wenn ich Chinesisch spreche, bin ich nicht so westlich. Westlich bedeutet, man hat eine offenere Meinung und mehr Mimik, mehr Gestik. Wenn ich Englisch und Deutsch spreche, bin ich offener und spreche noch lieber.

„Ich habe ein Lieblingswort”

Mein Lieblingswort ist Kopfkissen. Im Englischen ist kiss gleich küssen. Kopfkissen klingt sehr weich. Ich mag das.

„Ich mag Grammatik”

Es ist ein bisschen komisch. Ich mag Grammatik sehr, weil das wie ein Spiel ist. Auch Wörter trennen ist sehr lustig für mich oder interessant. Aber ich hasse es, neue Wörter zu lernen.

„Mein persönlicher Zungenbrecher”

Es ist das „R“. Wir haben das nicht im Chinesischen oder in asiatischen Sprachen überhaupt. Aber wenn man richtig gut Deutsch sprechen will, ist es immer dabei! Rhabarber zum Beispiel, das ist einfach sehr lang und sehr laut und das kann ich leider nicht.

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